Foto von Raimund Berger

Raimund Berger, Schriftsteller, geb. am 31. 3. 1917 in Hall in Tirol, gest. am 21. 1. 1954 in Innsbruck. Berger, dessen Stücke in den 1950er Jahren auf österreichischen und deutschen Bühnen aufgeführt wurden, galt als einer der begabtesten Dramatiker der jüngeren Generation nach dem Zweiten Weltkrieg. Das Leben des jung verstorbenen Autors war von den Folgen eines Unfalls im Jahr 1932 geprägt, die ständige ärztliche Behandlung nötig machten. 1938 wurde Berger zur Behandlung in das Sanatorium des "Sonnendoktors" Rollier nach Leysin (Schweiz) gebracht, wo er für zwei Jahre in Dauerzugverband gelegt wurde. 1942 kehrte er nach Tirol zurück und lebte im Haus der Eltern in Kitzbühel; 1946 erfolgte ein Aufenthalt im Krankenhaus Hall sowie in der Innsbrucker Klinik (1947-1949) und in Kreckelmoos bei Reutte im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder.
Während seiner langen Krankenhausaufenthalte begann Berger Dramen zu schreiben. Entdeckt und gefördert wurde er von Hans Pacher, der mit Traute Foresti das Ring-Studio in Innsbruck leitete. Für ihn gründeten sie einen Bühnenverlag (viele seiner Stücke wurden dort gedruckt) und inszenierten 1949 die lyrische Szenenfolge Papierblumenfrühling. 1951 erhielt die Uraufführung seines Stückes Zeitgenossen in Graz den Staatspreis für Theaterdirektoren. Hans Weigel, der Berger an seinen Stammtisch ins Cafe Raimund holte, machte noch zu Lebzeiten Bergers nachdrücklich auf dessen Stücke aufmerksam. 1952 arbeitete Raimund Berger als Hörspiellektor für den Landessender Tirol und heiratete im selben Jahr. Für das Stück Die Ballade vom nackten Mann erhielt er in Rahmen des Wettbewerbs für junge Autoren, veranstaltet 1952 vom US Informationscenter, den 2. Preis. "Für ein Theater des Menschlichen" zu schreiben, war ein Grundanliegen der dramatischen Arbeit Bergers.
1953 zog er mit seiner Frau Bettina und seinen Sohn nach Gramart, in die Nähe der Hungerburg.

Text: Forschungsinstitut Brenner-Archiv, Innsbruck / Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek    Text drucken
Foto: © Forschungsinstitut Brenner-Archiv

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